Das extensive Intervalltraining ist eine der effektivsten Methoden, um langfristig deine Ermüdungsresistenz, Sauerstoffaufnahme und den Muskelstoffwechsel zu verbessern. Egal, ob du deine Grundlagenausdauer optimieren oder intensivere Belastungen länger durchhalten möchtest – diese Trainingsmethode kann dein Schlüssel zum Erfolg sein. In diesem Artikel erfährst du alles über die physiologischen und psychologischen Effekte, die richtige Intensität und wie das Training aufgebaut wird.
Was ist extensives Intervalltraining?
Beim extensiven Intervalltraining wechseln sich längere Belastungsphasen mit kurzen, aktiven Erholungspausen ab. Im Gegensatz zum intensiven Intervalltraining, das auf maximale Anstrengungen setzt, bleibt die Belastung hier im mittleren Intensitätsbereich (60–90 % der maximalen Leistung) ist aber auch deutlich höher als was beim klassischen Grundlagenausdauertraining.
Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Ermüdungsresistenz und der Fähigkeit, submaximale Leistungen über längere Zeit zu erbringen. Aufgrund der längeren Dauer der Belastungsphasen spricht man auch von extensiven Intervallen.
Die physiologische Wirkung des extensiven Intervalltrainings
Das extensive Intervalltraining fördert eine Vielzahl von Anpassungen, die deine körperliche Leistungsfähigkeit deutlich verbessern:
- Verbesserte Kapillarisierung: Durch das Training bildet der Körper neue Kapillaren (kleine Blutgefässe) aus, die den Muskeln eine bessere Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen ermöglichen.
- Erhöhte Sauerstoffaufnahme: Das Herz-Kreislauf-System arbeitet effizienter, sodass mehr Blut und somit auch Sauerstoff in die Muskulatur gelangt – besonders während längerer Belastungen.
- Stärkere Atmungsmuskulatur: Wichtige Atemmuskeln wie das Zwerchfell, die Zwischenrippenmuskulatur (Musculi intercostales) und die Bauchmuskulatur werden durch das Training gekräftigt und ausdauerfähiger. Dies sorgt dafür, dass du selbst bei intensiven Belastungen effizienter atmest und langsamer ermüdest.
- Laufökonomie: Wenn du gleichzeitig auf deine Lauftechnik achtest, bewegst du dich effizienter, sparst Energie und kannst entweder mit weniger Aufwand dieselbe Leistung erbringen oder mit derselben Energie eine höhere Leistung erzielen.
- Thermoregulation und Schwitzen: Das Training unterstützt die natürliche Thermoregulation, die verhindert, dass deine Körpertemperatur während des Trainings zu stark ansteigt. Ein gut trainierter Körper lernt, effizienter zu schwitzen und die Wärme besser abzugeben, wodurch deine Leistungsfähigkeit auch bei langen Trainingseinheiten erhalten bleibt.
- Glykogenspeicher – die begrenzte Energiequelle deines Körpers: Glykogen ist die gespeicherte Form von Kohlenhydraten und eine der Hauptenergiequellen für deine Muskeln. Die Glykogenspeicher befinden sich hauptsächlich in der Muskulatur (etwa 300–400 g) und in der Leber (ca. 70–100 g). Diese Speicher sind begrenzt und können auch nur bis zum erwähnten Punkt aufgefüllt werden, spielen aber eine wichtige Rolle, um intensive Ausdauerbelastungen durchzuhalten, bevor die Leistung stark abfällt. Mit regelmässigem extensivem Intervalltraining förderst du die (relativ geringe aber doch bedeutende) Vergrösserung der Glykogenspeicher und kannst intensive Belastungen über längere Zeit aufrechterhalten.
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Die psychologischen Vorteile
Neben den körperlichen Anpassungen bringt das Training auch mentale Vorteile:
- Verbessertes Umschaltvermögen: Die ständige Wechselwirkung zwischen Belastung und Erholung trainiert deine Fähigkeit, schnell auf wechselnde Anforderungen zu reagieren.
- Erhöhte mentale Belastbarkeit: Durch das regelmässige intensive Training über mehrere Minuten entwickelst du ein besseres Durchhaltevermögen – ein entscheidender Vorteil in Wettkampf– aber auch Alltagssituationen.
Intensität, Belastungsdauer und Pausen im Training
Damit das Training effektiv ist, müssen folgende Parameter beachtet werden:
- Intensität: 60–90 % der maximalen Leistung. Die Belastung sollte zwar fordernd, aber dennoch über längere Zeit durchhaltbar sein.
- Belastungsdauer: 2–6 Intervalle mit je 8–15 Minuten Dauer.
- Pausen: Bis ungefähr 3 Minuten aktive Erholung (z. B. Gehen oder lockeres Joggen).
Ein Beispiel für eine Trainingseinheit:
- Aufwärmen (10–15 Minuten): Lockeres Laufen oder Radfahren, um die Muskulatur und den Stoffwechsel vorzubereiten.
- Belastung: 4 x 10 Minuten bei 70–80 % der maximalen Herzfrequenz.
- Pause: 2 Minuten aktive Erholung zwischen den intensiveren Phasen (schnelles Gehen oder lockeres Joggen).
- Cool-down (10 Minuten): Lockeres Auslaufen oder Dehnen zur Förderung der Regeneration.
Tipps für effektives extensives Intervalltraining
- Pulskontrolle: Nutze eine Pulsuhr, um sicherzustellen, dass du im richtigen Intensitätsbereich trainierst.
- Progressive Steigerung: Erhöhe die Belastungsdauer oder Intensität schrittweise, um langfristige Fortschritte zu erzielen.
- Regeneration: Plane genügend Erholungsphasen zwischen den Trainingstagen ein, um Überlastungen zu vermeiden – mindestens 2-3 Tage zwischen zwei extensiven Intervalleinheiten.
- Abwechslung: Variiere dein Training hauptsächlich mit Grundlagentraining aber auch mit intensivem Intervalltraining.
Fazit
Das extensive Intervalltraining ist ein effektives Werkzeug, um deine Ausdauer, Ermüdungsresistenz und allgemeine Leistungsfähigkeit zu verbessern. Mit gezielten Anpassungen in der Intensität und Belastungsdauer sowie der richtigen Pausenlänge wirst du schon bald spüren, wie deine Trainingsleistung steigt. Also, worauf wartest du? Starte deine nächste Einheit und entdecke das Potenzial deines Körpers!