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Die Paleo-Ernährung: Was steckt dahinter?

Zurück zu den Wurzeln – das ist das Motto der Paleo-Ernährung (oder Paläo). Sie verspricht, den Körper mit genau den Lebensmitteln zu versorgen, für die er evolutionär „gemacht“ ist. Von besserer Verdauung über Gewichtsreduktion bis hin zu mehr Energie: Die Vorteile klingen vielversprechend. Aber was ist wirklich dran?

In diesem Beitrag erfährst du alles über die Herkunft, die wissenschaftlichen Grundlagen, Vorteile und Herausforderungen der Paleo-Ernährung – und welche Varianten es gibt.

Die Geschichte der Paleo-Ernährung

Die Idee hinter der Paleo-Ernährung ist nicht neu: Schon seit Jahrzehnten wird diskutiert, dass unsere modernen Ernährungsgewohnheiten – geprägt von industriell verarbeiteten Lebensmitteln – nicht optimal für unsere Gesundheit sind. In den frühen 2000er-Jahren wurde das Konzept von Forschern wie Loren Cordain bekannt gemacht, die die These aufstellten, dass unsere Gene weitgehend noch auf die Nahrung der Altsteinzeit ausgerichtet seien.

Die Paleo-Ernährung orientiert sich daher an dem, was Jäger und Sammler vermutlich gegessen haben – lange bevor Ackerbau und Viehzucht Einzug hielten. Das Ziel: Zurück zu einer Ernährungsweise, die evolutionär bewährt ist und den Körper mit naturbelassenen, unverarbeiteten Lebensmitteln versorgt.

Ein zentrales Argument lautet, dass die Diskrepanz zwischen unserem genetischen Erbe und der modernen Ernährungsweise ein wesentlicher Faktor für viele sogenannte Zivilisationskrankheiten sein könnte.

Was ist die Paleo-Ernährung?

Die Paleo-Ernährung basiert auf naturbelassenen, unverarbeiteten oder minimal verarbeiteten Lebensmitteln, die keine Zusatzstoffe enthalten, und in der Altsteinzeit verfügbar gewesen sein könnten. Das bedeutet:

Erlaubt:

  • Fleisch und Fisch
  • Eier
  • Gemüse und Früchte
  • Nüsse und Samen
  • Gesunde Fette wie Olivenöl oder Kokosöl
  • Kräuter und Gewürze

 

Gemieden:

  • Getreide (Weizen, Roggen, Hafer usw.)
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen)
  • Milchprodukte
  • Zucker und Süssstoffe
  • Industriell verarbeitete Produkte

Im Mittelpunkt steht die Idee, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, Entzündungen zu reduzieren und dem Körper eine hohe Nährstoffdichte zu bieten.

Was passiert im Körper? Die physiologischen Grundlagen

Die Paleo-Ernährung verzichtet konsequent auf Lebensmittel, die erst mit der Landwirtschaft und industriellen Verarbeitung entstanden sind. Damit sollen potenzielle „Störfaktoren“ wie Gluten, Lektine oder zugesetzter Zucker vermieden werden, die mit Entzündungen, Verdauungsbeschwerden oder Stoffwechselproblemen in Verbindung gebracht werden.

Im Gegensatz zur ketogenen oder carnivoren Ernährung liegt der Fokus hier nicht auf der Erreichung von Ketose, sondern auf einer ausgewogenen Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen aus unverarbeiteten Quellen. Kohlenhydrate sind in Form von Gemüse und Früchten erlaubt, was für eine gute Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen sorgt. Da die meisten Kohlenhydrate, die in der Paleo-Ernährung konsumiert werden, einen niedrigen glykämischen Index aufweisen und reich an Ballaststoffen sind oder in Kombination mit protein- und fettreichen Lebensmitteln aufgenommen werden, bleibt der Blutzuckerspiegel oft stabil. Infolgedessen kann es – insbesondere bei körperlicher Aktivität oder längeren Essenspausen – zu einer milden Ketose kommen, auch wenn diese weniger ausgeprägt ist als bei einer strikt ketogenen Ernährung.

Viele Menschen berichten von:

Interessant ist: Die Paleo-Ernährung soll durch den hohen Gemüseanteil die Darmgesundheit fördern, den Mikronährstoffhaushalt unterstützen und zielt darauf ab, die Ernährung möglichst naturbelassen und frei von industriellen Zusätzen zu halten. Damit kombiniert sie das Beste aus beiden Welten – hochwertige tierische Produkte und nährstoffreiches Gemüse.

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Gibt es verschiedene Formen der Paleo-Ernährung?

Ja – ähnlich wie bei der ketogenen Ernährung haben sich auch bei Paleo verschiedene Ausrichtungen entwickelt, je nach Ziel und persönlicher Überzeugung:

  • Strict Paleo: Sehr strikte Auslegung, bei der wirklich nur die klassischen Paleo-Lebensmittel erlaubt sind.
  • Primal Paleo: Etwas lockerer – erlaubt z. B. bestimmte Milchprodukte (v. a. Rohmilchprodukte) und auch gelegentlich Kartoffeln.
  • Autoimmun-Paleo (AIP): Eine spezielle Variante für Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Sie verzichtet zusätzlich auf Nachtschattengewächse (wie Tomaten), Nüsse, Samen und Eier.
  • Paleo Low Carb: Eine Kombination aus Paleo und Low Carb/Ketogen, bei der der Kohlenhydratanteil stark reduziert wird.

Diese Vielfalt zeigt: Auch innerhalb der Paleo-Bewegung gibt es keine Einheitslösung, sondern individuelle Anpassungsmöglichkeiten.

Gesundheitliche Vorteile: Was sagt die Wissenschaft?

Befürworter der Paleo-Ernährung berichten von zahlreichen positiven Effekten. Erste wissenschaftliche Studien bestätigen unter anderem:

Blutzuckerregulation: Stabilere Blutzuckerwerte und erhöhte Insulinsensitivität.
Gewichtsverlust: Durch den Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel und Zucker.
Verbesserung von Blutfettwerten: Einige Studien zeigen günstigere Triglyzerid- und HDL-Werte.
Besseres Sättigungsgefühl: Durch die hohe Nährstoffdichte und den Proteinanteil.

Wie bei vielen Ernährungsformen gibt es allerdings noch keine Langzeitstudien, die abschliessend belegen, wie nachhaltig diese Effekte sind.

Mögliche Herausforderungen und Kritikpunkte

Auch wenn die Paleo-Ernährung viele Vorteile bietet, gibt es Aspekte, die kritisch betrachtet werden sollten:

  • Einschränkung bestimmter Lebensmittelgruppen: Der Verzicht auf Hülsenfrüchte und Getreide kann die Ballaststoffzufuhr einschränken.
    • Milchprodukte: Diese liefern Kalzium und andere wichtige Nährstoffe, die bei Paleo nicht oder nur eingeschränkt vorkommen.
    • Kosten und Verfügbarkeit: Hochwertige tierische Produkte sind oft teuer und nicht immer leicht erhältlich.
    • Die „Steinzeit-Falle“: Kritiker bemängeln, dass es die eine Steinzeit-Ernährung nie gab – unsere Vorfahren assen je nach Region völlig unterschiedlich.
    • Wissenschaftliche Debatte: Manche Fachleute hinterfragen, ob die Ernährungsgewohnheiten der Altsteinzeit tatsächlich als Modell für die heutige Zeit taugen, insbesondere da sich Lebensstil und Umweltbedingungen stark verändert haben.

Auch hier gilt: Eine bewusste und ausgewogene Lebensmittelauswahl ist entscheidend, um Nährstoffmängel zu vermeiden.

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Ein typischer Tag mit Paleo

Ein einfacher Beispiel-Tag könnte so aussehen:

  • Frühstück: Omelett mit Gemüse und Kräutern
  • Mittagessen: Salat mit gegrilltem Hähnchen, Avocado und Nüssen
  • Abendessen: Gebratenes Lachsfilet mit Brokkoli und Süsskartoffeln
  • Snacks: Mandeln, Karottensticks, ein Apfel

Fazit: Für wen eignet sich die Paleo-Ernährung?

Die Paleo-Ernährung bietet einen klaren Fokus auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel und kann gerade für Menschen, die unter Verdauungsbeschwerden, Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder Übergewicht leiden, eine interessante Option sein. Sie setzt auf Qualität statt Quantität und fördert ein bewusstes Essverhalten.

Wichtig ist jedoch, dass diese Ernährungsweise – wie jede andere auch – nicht für alle gleich gut geeignet ist. Wer Paleo langfristig umsetzen möchte, sollte sich damit auch theoretisch auseinandersetzen, die Ernährung individuell anpassen und bei Bedarf professionelle Beratung in Anspruch nehmen, um eine ausgewogene Nährstoffzufuhr sicherzustellen.

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