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Wie intensives Training Krebszellen zerstören kann: Eine neue Perspektive

Hohe Scherkräfte: Die Rolle von intensivem Training

Es ist bekannt, dass körperliche Aktivität zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, von der Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems bis zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens.

Eine Studie, die in Singapur durchgeführt und im Jahr 2017 veröffentlicht wurde zeigt jedoch, dass intensives Training noch einen weiteren, bisher unbekannten Effekt haben könnte: Die dabei erzeugten hohen Scherkräfte im Blutkreislauf könnten zirkulierende Tumorzellen (CTCs) zerstören, die massgeblich an der Ausbreitung von Krebs beteiligt sind.

Wie Scherkräfte Tumorzellen zerstören

In der Studie wurde von Regmi S. und seinen Kolleg:innen ein spezielles mikrofluidisches System verwendet, um die Bedingungen im menschlichen Blutkreislauf unter intensiven Belastungen nachzubilden. Dabei wurden hohe Scherkräfte erzeugt, was innerhalb von vier Stunden nach der Kräfteaussetzung eine 90%ige Zerstörung der Tumorzellen zur Folge hatte. Diese Scherkräfte sind mit den intensiven Belastungen vergleichbar, die im Körper während eines harten Trainings auftreten.

Die beschriebenen Effekte konnten hauptsächlich bei sehr hohen Scherkräften beobachtet werden, die durch intensive Belastungen wie High-Intensity-Intervall-Training (HIIT) entstehen können. Bei weniger intensiven Scherkräften waren diese Effekte deutlich geringer. Dies deutet darauf hin, dass solche Effekte vor allem durch hochintensives Training erreicht werden können, bei dem der Blutfluss erhöht ist, um die arbeitende Muskulatur mit Blut, Sauerstoff und anderen wichtigen Substanzen zu versorgen.

Interessanterweise blieben gesunde Blutzellen wie Leukozyten (weisse Blutkörperchen) weitgehend unbeschadet, was darauf hindeutet, dass die Krebszellen empfindlicher auf Scherkräfte reagieren.

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Begrenzungen der Studie: Noch keine Bestätigung am Menschen

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Ergebnisse bisher nur in Laborumgebungen und nicht am menschlichen Körper getestet wurden. Obwohl die Effekte vielversprechend sind, ist unklar, ob sie bei Menschen in genau derselben Weise auftreten. Es bedarf weiterer Forschung, um die genauen Mechanismen und das Potenzial dieser Therapieform im menschlichen Körper besser zu verstehen.

Tipps zur praktischen Umsetzung

Wenn du intensiv trainierst, kannst du diese Scherkräfte im Blut durch gezielte Trainingseinheiten wie HIIT erzeugen. Hier sind einige Beipielsprotokolle, die du ausprobieren kannst:

  • 30-120 Sekunden “All Out”, gefolgt von 1-4 Minuten Gehen oder leichtem Joggen für 3-10 Runden
  • Tabata-Training: 20 Sekunden maximale Belastung, gefolgt von 10 Sekunden Pause. Wiederhole dies für 4 Minuten.
  • Bergsprints: 20 Sekunden Sprints bergauf, gefolgt von 1 Minute Gehen. Wiederhole das 8-10 Mal.
  • Norwegisches 4×4-Protokoll: Wiederhole viermal je 4 Minuten hochintensive Leistung (85–95 % deiner maximalen Herzfrequenz) mit einer Pause von 2 Minuten dazwischen

Vor den oben beschriebenen Protokollen solltest du dich selbstverständlich mindestens 3–5 Minuten aufwärmen und nach dem Training ebenfalls mindestens 3–5 Minuten abkühlen.

Diese intensiven Trainingsarten sollten, besonders im Fall einer bestehenden Erkrankung, nach Rücksprache mit einem Arzt durchgeführt werden. Bei keinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen können jedoch solche Trainingseinheiten als präventive Massnahme in den Trainingsplan integriert werden, um von den potenziellen Vorteilen zu profitieren.

Fazit: Bewegung als Prävention

Sport kann weit mehr bewirken als nur deine körperliche Fitness zu verbessern. Möglicherweise trägt intensives Training durch den erhöhten Blutfluss und die dabei entstehenden Scherkräfte auch dazu bei, das künftige Entstehen von Krebszellen zu verhindern. Auch wenn weitere Studien nötig sind, ist dies ein spannender Ansatz, der noch einmal zeigt, wie vielseitig die gesundheitlichen Vorteile von Bewegung und von intensiven Trainingseinheiten sein können.

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